Medizinischer Fortschritt, gute Versorgung und weniger körperliche Arbeit führen dazu, dass wir immer älter werden und auch länger mobil und selbstbestimmt bleiben. Dieser, an sich glückliche Umstand, bedeutet aber auch, dass sich die Politik mehr mit älter werdenden Menschen und ihren Bedürfnissen auseinandersetzen muss.

Nahverkehr und Ärzte gehören zur Grundversorgung

Im Gespräch mit Senior*innen wird deutlich, welche Bereiche wichtig sind, z.B. ein gut erreichbarer ÖPNV. Das hat für Menschen, die nicht mehr so „gut zu Fuß“ sind, eine große Bedeutung. Haltestellen müssen zentral gelegen sein. Neue Methoden wie sogenannte "OnDemand-Lösungen" (Rufbusse/-taxi) müssen in der Zukunft stärker an die Bedürfnisse der älteren Menschen angepasst werden und für sie unkompliziert zu nutzen sein.

Im Gesundheitsbereich spielt die Hausarztversorgung für die ältere Generation eine wichtige Rolle. Verbessert werden kann diese ärztliche Versorgung zum Beispiel durch kommunale Versorgungszentren.

Die Bedürfnisse der älteren Menschen einbeziehen!

Für mich ist es unerlässlich ist, dass die Senior*innen eine Stimme in den kommunalen Räten haben und nutzen. Die Sorgen und Nöte hochbetagter Menschen müssen mehr Gehör finden. Das gilt auch für die Mitsprache auf Landesebene. Senior*innen selbst wünschen sich, dass man ihre Bedürfnisse in Gestaltungsprozesse mit einbezieht und anhört. Oft sind es ja nur Kleinigkeiten, die bedacht werden müssen - beispielsweise bei der Neugestaltung von Gehwegen oder der Planung von Sitzgelegenheiten.

Im Gespräch mit Senior*innen

Pflege muss ein Menschenrecht sein.

Gute Versorgung darf kein Luxus sein. Wir benötigen mehr Pflegekräfte, die besser bezahlt und bessere Arbeitsbedingungen vorfinden. Wir müssen uns diesen Ansatz leisten und neue Wege gehen. Es ist unumgänglich, dass Fachausbildungen aus anderen Ländern schneller anerkannt werden und einen unbürokratischen Einstieg in unseren Arbeitsmarkt finden. Dabei muss die schulische Ausbildung zur Pflegekraft an den Berufsbildenden Schulen weiter ausgebaut werden. Vor allem muss der Beruf der Pflegenden wieder einen besseren Ruf bekommen.

Wie ich mir eine Senior*innenpolitik vorstelle

Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass "Alt werden" uns alle betrifft . Es wird unweigerlich eine große Rolle bei unseren Familien, Angehörigen und Freunden spielen. Die Vorsorge darf kein Tabu sein, die Informationen und Gesetze müssen zur Verfügung stehen und auch alleinstehende Menschen müssen eine gute Versorgung erfahren. Was so selbstverständlich klingt, ist eine große Aufgabe. Und weil es unweigerlich uns alle betrifft, muss es uns wichtig sein, wie wir den Umgang mit der älteren Generation gestalten: im Alltag, in der Gesundheitsversorgung und bei der Pflege.